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Führer zu den Sehenswürdigkeiten von Potsdam |
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Sanssouci, das Schloss Friedrichs des Großen, ist zweifellos das berühmteste der 30 Bauwerke, die von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) verwaltet werden. Bald nach seiner Krönung im Jahr 1740 begannen Friedrich und sein Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (siehe auch „Staatsoper Unter den Linden“) mit der Planung. Es entstand ein Lustschloss im Stil des Rokoko mit nur zwölf Räumen. In seinem „Weinberghäuschen“, wie er es nannte, verbrachte der König vor allem in den Sommermonaten viel Zeit. Hier starb er am 17. August 1786 in seinem Lehnstuhl, und inzwischen liegt er auch auf der Terrasse gleich neben dem Schloss begraben.
Der Park Sanssouci hat eine Fläche von 290 Hektar, wovon ein Teil als barocker Ziergarten gestaltet ist. Der weitaus größere Teil ist ein herrlicher Landschaftspark, angelegt im 19. Jh. von Peter Joseph Lenné. Durch Sichtachsen stellte der berühmte Gartenarchitekt Bezüge zwischen den Bauten im Park her, die man heute fast alle besichtigen kann (z. T. nur am Wochenende). Dazu gehören u.a. die Neuen Kammern, das Chinesische Teehaus (Foto), das Neue Palais (mit über 200 Zimmern) und die Pesne-Galerie, die Gemäldegalerie Friedrichs des Großen (mit Werken von Van Dyck, Caravaggio, Rubens u.a.), das Schloss Charlottenhof (erbaut von Karl Friedrich Schinkel), die Römischen Bäder, das Orangerieschloss und die Friedenskirche.
Schloss Sanssouci kann man auf eigene Faust mit Audio-Guides oder mit Gruppen im Rahmen einer Führung (auf Bestellung) besichtigen. Auf der Website der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) finden Sie nähere Information zu Öffnungszeiten, Preisen und Führungen. oder Sie lassen sich von einem Stadtführer ein Programm nach Ihren Vorstellungen zusammenstellen, um Potsdam mit seinen Schlössern und Gärten kennenzulernen.
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Der Neue Garten entstand ab 1787 im Stil eines englischen Landschaftsparks an den Ufern des Heiligen Sees. Friedrich Wilhelm II., Neffe und Nachfolger Friedrichs des Großen, ließ dort auch das Marmorpalais errichten. Über hundert Jahre später, unter Wilhelm II., wurde nicht weit davon das Schloss Cecilienhof erbaut – im Tudor-Fachwerkstil, verziert mit etlichen Schonsteinen. Das letzte Schloss der Hohenzollern wirkt zwar wie ein Landhaus, ist aber mit 176 Zimmern nicht gerade klein. Es sollte der Familie des Kronprinzen Wilhelm und seiner Frau Cecilie von Mecklenburg-Schwerin als Wohnsitz dienen.
Weltbekannt wurde Cecilienhof, als sich dort von 17. Juli bis 2. August 1945 die Staatschefs der Alliierten trafen – Josef Stalin vertrat die Sowjetunion, Harry Truman die USA und Winston Churchill, der von seinem Nachfolger Clement Attlee abgelöst wurde, Großbritannien. Auf der Potsdamer Konferenz berieten sich die „großen Drei“ über die Zukunft Deutschlands bzw. Europas und unterzeichneten nach 13 Sitzungen am 26. Juli 1945 das Potsdamer Protokoll.
Im Schloss kann man sowohl die Räume der Konferenz als auch die des Kronprinzenpaares besichtigen (Link s.u.). Ein Teil des Gebäudes wird als 4-Sterne-Hotel und Restaurant genutzt. |
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Ab 1834 errichtete Karl Friedrich Schinkel das Schloss in neugotischen Formen. Auftraggeber waren der zweitgeborene Prinz Wilhelm (später Wilhelm I.) und seine Frau Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Restaurierung ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber im Sommerhalbjahr ist das Schloss auch innen zu besichtigen. Schon allein der herrlich gelegene Schlosspark lohnt den Besuch. Der Blick auf Potsdam und die ehemals von der Mauer durchschnittene Havellandschaft mit der Glienicker Brücke ist unvergleichlich. |
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Die Innenstadt / Brandenburger Tor |
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Potsdams historisches Stadtzentrum setzt sich aus mehreren, klar voneinander abgegrenzten Vierteln zusammen. Die Branden- burger Straße, heute eine reizvolle Fußgängerzone, ist eine der Hauptachsen im Gebiet der Zweiten Stadterweiterung, welches ehemals von der einer Akzisemauer begrenzt wurde. Heute erinnern noch drei Tore an jene Stadtmauer: das prunkvolle Brandenburger Tor am Beginn der gleichnamigen Straße, das Jägertor (das älteste, von 1733) und das Nauener Tor, das als erstes neugotisches Bauwerk auf dem europäischen Festland gilt (erbaut von Johann Gottlieb Büring nach einer Idee Friedrichs des Großen). Das Holländische Viertel liegt rechts davon. Geht man durch das Tor weiter die Friedrich-Ebert-Straße entlang, gelangt man in zehn Minuten zur russischen Kolonie Alexandrowka.
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Mit 134 Wohnhäusern in holländischer Bauweise stellt das Potsdamer Holländische Viertel das größte Ensemble dieser Art außerhalb der Niederlande dar. Nach Vorstellung des Soldatenkönigs, der beim Bau des Viertels sogar selbst mit Hand anlegte, sollten sich hier fleißige Handwerker aus den Niederlanden ansiedeln und zum Gedeihen des Landes (und seiner Armee) beitragen. Allerdings lebten dort schließlich vorwiegend Kolonisten aus anderen Ländern (Hugenotten, Schweizer, Lütticher und Italiener). Heute findet man in den malerischen Straßenzügen eine bunte Mischung aus Cafés und kleinen Läden, in denen es sich herrlich stöbern lässt. Schon der Hauptmann von Köpenick erstand in einem Antiquitätenhandel auf der Mittelstraße Straße seine legendäre Uniform. |
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Kirche Sankt Peter und Paul |
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Mitten im Zentrum der Stadt gelegen, fällt diese katholische Kirche besonders ins Auge. Ob der Soldatenkönig, bekannt für seine Frömmigkeit, das im protestantischen Preußen zugelassen hätte. Doch die Anfänge der katholischen Minderheit gehen auf seine Zeit zurück. In Lüttich, wo die Waffenherstellung große Tradition hatte, hatte man Handwerker für die Potsdamer Gewehrfabrik angeworben. Diese wollten nur kommen, wenn man ihnen ein Gotteshaus zugestand. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1867 und besitzt drei Gemälde des Meisters Antoine Pesne. |
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Belvedere auf dem Pfingstberg |
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Das Belvedere wurde zwischen 1849 und 1863 von Ludwig Ferdinand Hesse erbaut und ist der römischen Villa Medici nachempfunden. Von den 25 Meter hohen Türmen bietet sich ein phantastischer Blick über Potsdam und Umgebung, denn der Pfingstberg ist der höchste Hügel im Umkreis. Bereits 1830 war er von Peter Joseph Lenné gärtnerisch verschönert worden.
Zur Anlage gehört auch ein Wasserbecken, aus dem die Wasserspiele im Neuen Garten gespeist wurden. Um 1800, als an den Hängen noch Wein angebaut wurde, errichtete hier der bedeutende preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel mit dem Pomonatempel sein erstes Bauwerk.
Der Weg zur Russischen Kolonie, die unterhalb des Pfingstbergs liegt, führt an der russisch-orthodoxen Alexander-Newksi- Kapelle vorbei, die ebenfalls von Schinkel nach Plänen des Petersburger Architekten Wassilij Petrowitsch Stassow errichtet wurde. Das Innere der Kapelle birgt zahlreiche Ikonen, die von der Zarin Alexandra Fjodorowna gestiftet wurden (die Gemahlin des Zaren Nikolaus I. war die älteste Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.). |
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Die Geschichte der Kolonie beginnt 1812, als die preußischen Truppen III. 500 russische Soldaten gefangennahmen. Aus ihnen wurde ein Chor von 62 Sängern gebildet. Alexander I. und Friedrich Wilhelm waren einander freundschaftlich verbunden. Schließlich hatte der Zar dem Preußenkönig Zuflucht vor Napoleon geboten. Als sie auch wieder politische Verbündete waren, machte der Zar dem König, der die melancholische russische Volksmusik liebte, die Sänger zum Geschenk. Friedrich Wilhelm lag daran, dass diese sich in der Fremde wohl fühlten, und so ließ er ein russisches Dorf errichten, wo sie leben sollten. Auf dem Grundriss eines Andreaskreuzes entstanden 14 typische Bauernhäuser,
jeweils mit eigenem Obst- und Gemüsegarten. Die komplett mit Holzbohlen verkleideten und mit Schnitzereien verzierten Häuser sind noch heute bewohnt. In der idyllischen Siedlung gibt es auch ein Café und ein kleines Museum. |
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Die Nikolaikirche und das alte Rathaus |
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Wer vom Hauptbahnhof nach Potsdam hineinkommt, überquert zunächst die Havel mit der Freundschaftsinsel (ursprünglich in den 30er Jahren von „Staudenkönig“ Karl Foerster angelegt und zur BUGA 2001 wieder hergerichtet) und erblickt dann die beeindruckende Kuppel der Nikolaikirche, entworfen von Karl Friedrich Schinkel, und links davon das alte Rathaus, welches von einem goldenen Atlas und weiteren Figuren (auch „Puppen“ genannt) bekrönt wird. Vor der Kirche steht ein fast 20 Meter hoher Obelisk. In den vier Medaillons an seinen Seiten sind Name und Bildnis der Architekten zu sehen,
die Potsdam mit ihren Bauten prägten (Schinkel, Gontard, Knobelsdorff und Persius). Sie ersetzten 1979 die vier Herrscher des Barock, denen der Obelisk ursprünglich gewidmet war.
Hier am Alten Markt befand sich auch das Potsdamer Stadtschloss, dessen Ruine 1959 gesprengt wurde. In den letzten Jahren wurden Reste des Fundaments freilegt und das Fortunaportal wieder neu errichtet. Das ganze Schloss wird bis 2013 als Sitz für den Brandenburger Landtag weitgehend originalgetreu wiederentstehen. 2016: Das Schloss warte auf Ihres Besuch!
In der Orangerie, die ehemals als Marstall diente, ist heute das sehenswerte Filmmuseum Potsdam untergebracht (siehe Museen).
(erstes Foto - © H. Kreft /Potsdam Forum).
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Auf der Brücke verläuft die Grenze zwischen Potsdam und Berlin, die bis 1990 auch Staatsgrenze zwischen der DDR und West-Berlin und damit Teil des Eisernen Vorhangs war. Dem Mauerbau am 13. August 1961 folgte der Ausbau der Grenzanlagen – inmitten der idyllischen Kulturlandschaft, die heute ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Während des Kalten Krieges wurden hier mehrmals Gefangene ausgetauscht. Spektakulär war der Austausch des amerikanischen Piloten Francis Gary Powers (der auf einem Spionageflug über der Sowjetunion abgestürzt war) gegen den KGB-Spion Rudolf Abel im Februar 1962. Am 11. Juni 1985 wurden 23 DDR-Häftlinge gegen vier Ost-Agenten ausgetauscht. Im Jahr darauf gelangte schließlich der sowjetische Dissident Natan Scharanski durch einen Austausch auf der Glienicker Brücke in den Westen.
Seit dem 10. November 1989 können Bürger aus Ost und West die Brücke wieder ungehindert passieren. |
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Wir sind offen für Anregungen und nehmen auch gerne weitere Orte auf. Schreiben Sie uns einfach, ev. mit einem eigenen Text, den wir gerne online stellen.
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Weiter: Museen in Potsdam |
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Antwort auf Rätsel : Venez souper à Sanssouci. J'ai grand appétit! |
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