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Geschichte der Stadt Köln

Die Geschichte einer Stadt kurz zusammenzufassen, ist bereits für die meisten Städte eine Herausforderung. Umso mehr ist es dies für die 2000jährige Geschichte der Stadt Köln der Fall. Für tiefer gehende und weiterführende Informationen verweisen wir daher auf die Enzyklopedie Wikipedia. Wenn Sie Texte berichtigen oder ergänzen möchten, schicken Sie uns eine eMail.

Um die umfangreiche Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Stadt Köln in der gesamten Bedeutung zu erfassen und die übergreifenden Zusammenhänge zu verstehen, empfiehlt sich eine Stadterkundung (Stadtführungen >>>) mit einem ausgebildeten Stadtführer.
                          Die Geschichte der Stadt Köln als PDF hier

Geschichte der Stadt Köln
Die 500 jährige Geschichte er Stadt Köln beginnt 57 v.Chr., als Julius Caesar während des gallischen Kriegs das Gebiet bis an den Rhein erobern kann. Der Rhein spielte als Grenzfluss zwischen der römischen linken Rheinseite und der germanischen rechten Rheinseite als Grenzfluss eine große Rolle. Da sollte auch für die nächsten 2000 Jahre so bleiben. Im Jahre 50 n.Chr. erhielt die Stadtrechte und den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA). Ende der 1. Jh. n.Chr. wurde Köln Hauptstadt der Provinz Niedergermanien. Mitte des 5. Jahrhunderts eroberten die Franken endgültig die CCAA.

Zwischen dem 10. und dem 16. Jh. entwickelte sich Köln zur größten und reichsten Stadt in Deutschland. Auf etwa vier km2 lebten ca. 40.000 Menschen. Damit war Köln mit Abstand die größte deutsche Stadt. Die Kölner behaupteten, so viele Kirchen wir Tage im Jahr zu haben und wollten die größten Kirche der Welt bauen. Nachdem der Grundstein im Jahr 1248 gelegt wurde, wurden die Dombauarbeiten fast 300 Jahre später (1560) eingestellt und der Dom war unvollendet.

Mit der Entdeckung Amerikas hatte sich der Handel ans Meer verlagert und Köln verlor seine wirtschaftliche Vormachtstellung. Ende des 18. Jh. besetzte Napoleon mit seinen Soldaten das Rheinland und in den nächsten 20 Jahren zog auch in Köln die Neuzeit ein. Der Wiener Kongress teilte das Rheinland den Preußen zu. Die Industrialisierung setzte in Köln etwa Mitte des 19. Jh. ein und Köln wurde eine der führenden Wirtschaftszentren in Deutschland sowie die drittgrößte Stadt. Dies führte zur völligen Zerstörung der Stadt Köln im 2. Weltkrieg: Das Zentrum war 1945 zu etwa 95 Prozent zerstört. Der Wiederaufbau ging schnell und ohne größere Stadtplanung voran. Heute erstreckt sich das Kölner Stadtgebiet auf 400 km2. Mit etwa 1.000.000 Einwohnern ist Köln die viertgrößte Stadt in Deutschland.


Weitere Informationen zur Geschichte der Stadt Köln

Vorrömische Zeit
Erste Siedlungshinweise auf dem heutigen Kölner Stadtgebiet fallen in die Altsteinzeit. Um 4500 v.Chr. zogen das milde Klima und der fruchtbare Boden Ackerbauern aus dem Donauraum an den Rhein. Ebenso gibt es mehrere Hinweise auf Siedlungen der Bandkeramiker (Ende 5. Jahrtausend, Anfang 4. Jahrtausend v.Chr.).

Römische Zeit
Die römische Epoche umfasst für Köln etwa 500 Jahre, vom 1. Jahrhundert v.Chr. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts n.Chr. Um 57 v.Chr. eroberte der Statthalter Julius Caesar Gallien und verlegte die Grenze des römischen Reichs bis an den Rhein. Der Stamm der Eburonen, der auf dem Gebiet zwischen Maas, Rhein und Ardennen siedelte, wurde dabei ausgerottet. Von der rechten Rheinseite siedelten die Römer den Stamm der Ubier auf dem ehemaligen Gebiet der Eburonen an. Die Ubier kollaborierten mit den Römern. Dies brachte ihnen Feindseligkeiten der anderen germanischen Stämme auf der echten Rheinseite ein. Der erste Siedlungsname auf dem heutigen Kölner Stadtgebiet lautete „Oppidum Ubiorum“ (Siedlung der Ubier). Aus dieser Zeit stammt in Köln Deutschlands zweitältestes Steinmonument, das Ubiermonument, das auf das Jahr 5. oder 6 n.Chr. datiert werden kann. Die Feldherren Drusus, Tiberius und Varus versuchten zwischen 9 v.Chr. und 9 n.Chr. immer wieder die rechte Rheinseite zu erobern. Der Versuch endete vorerst mit der Niederlage des Varus im „Teutoburgerwald“, heute genauer lokalisiert auf die Ortschaft Kalkriese, 9 n.Chr. Die römische Armee erlebte mit zwei Legionen, etwa 10.000 – 12.000 Soldaten, eine ihrer größten Niederlagen überhaupt.

CCAA (50 n.Chr. – 454 n.Chr.)
50 n.Chr. erhielt Köln die Stadtrechte und ist damit eine der ältesten Städt in Deutschland. Köln erhielt den Status einer „colonia“. Damit erhielt die Stadt fast so viele Rechte wie Rom. Fortan wurde die Stadt nach ihr benannt: Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA). Der lange Name ist eine kurzgefasste „Gründungsbezeichnung“: „Stadt römischen Rechts“ (colonia); „gegründet unter Kaiser Caudius“ (Claudia), mit einem Heiligtum/Altar (Ara) der Agrippinensier (Agrippinensium). Die Stadt wurde also in einem wesentlichen Element nach Agrippina d. Jüngeren benannt. Sie war die Tochter des Feldherrn Germanicus und Enkelin des Kaiser Augustus. In dritter Ehe heiratete sie ihren Onkel, den Kaiser Claudius, und erbat sich für ihren Geburtsort den Status einer „Colonia“. Dies geschah 50 n.Chr. Im gleichen Jahr erhob Claudius seinen Geburtsort Lyon in den Status einer Colonia. Im gesamten Römischen Reich gab es etwa 200 Städte mit diesem hohen Rechtsstatus. Aber kaum eine verwies namentlich auf eine Frau. Köln spielte folglich eine besondere Rolle. Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. (89 n.Chr) wurde Köln Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien (Germania inferior). Bereits zuvor spielte sich hier Weltpolitik ab, so bereits 69 n.Chr. (nach dem Tod des Kaisers Nero) Vitellius in der CCAA zum neuen Kaiser ausgerufen wurde. 98 n.Chr. erfuhr Trajan durch seinen Verwandten Hadrian, in der CCAA, dass sein Stiefvater Nerva in Rom ermordet worden war und er der neue Kaiser sei. Einige Monte regierte Trajan von Köln aus das Römische Reich. Die Überreste seines Palastes können Sie im Praetorium besichtigen.

Fortan spielte die CCAA im römischen Reich eine Rolle. Mit etwa einem Quadratkilometer Fläche und 15.000 – 20.000 Einwohner war die CCAA sehr groß. Überreste bedeutender römischer Gebäude gibt es noch heute: Die römische Stadtmauer, Reste eines römischen Stadttors, das Praetorium, römischer Abwasserkanal, Reste der römischen Eifelwasserleitung, Überreste der römischen Brücke, die im 4. Jh. zur Zeit Kaiser Konstantin d. Gr. gebaut wurde. Anfang des 4. Jh. ist bereits ein römischer Bischof in Köln belegt: Maternus. Seit der 2. Hälfte des 4. Jh. versuchten die Franken immer wieder, das linksrheinische Köln zu erobern. Im Jahr 545 n. Chr. gelingt dies.



COLONIA CLAUDIA ARA AGRIPPINENSIUM (CCAA) (Wikimedia Commons)

Fränkische und karolingische Zeit (454-928)
Seit dem 4. Jh. hatte die Völkerwanderung eingesetzt und ganz Europa befand sich in Bewegung und veränderte sich ständig. Die römischen Städte und die römische Infrastruktur verfällt teilweise. Teils nutzten die Franken aber auch die römische Infrastruktur so z.B. das römische Praetorium als Königsresidenz. Verschiedene Stämme griffen Köln immer wieder im 6. Jh. an. Streitigkeiten in der Königsfamilie führte zu Machtverlust, die Regierungsgeschäfte wurden nach und nach von Adligen – den Hausmeiern – erledigt. Einer der mächtigsten Hausmeier im 8. Jh. war Pipin der Mittlere (oder Pipin von Heristal). Nach seinem Tod errichtete seine Gattin Plektrudis im römischen Kölner Kapitolstempel eine Kirche (um 717). Nach dem Tod Pipins (714) versuchte Plektrudis die Macht zu erhalten, die Pipins unehelicher Sohn Karl Martell für sich beansprucht. Der Sohn Karl Martells, Pipin der Jüngere, übernahm 751 die Macht und verlegte den Königssitz von Köln nach Aachen. Der Enkel Karl Martell geht als einer der bedeutendsten Kaiser des Abendlandes in die Geschichte ein: Karl der Große (748 – 814). In fränkischer Zeit gewannen vor allem die Kölner Bischöfe immer mehr Macht. Einer der bedeutendsten war Bischof Kunibert. Nach seinem Tod wurde er in der Kölner Clemenskirche bestattet, spätestens der Neubau wurde nach Kunibert benannt, die heutige romanische Kirche St. Kunibert.

Köln im Hoch- und Spätmittelalter
Karl d. Gr. erklärte Köln zu einem erzbischöflichen Sitz. Der fränkische Dom wurde durch den karolingischen Dom ersetzt. Durch den erzbischöflichen Sitz wurde Köln immer bedeutender und entwickelte sich seit dem 10. Jh. bis zum 16. Jh. zur größten und reichsten Stadt in Deutschland. Mitte des 10. Jh. ernannte Kaiser Otto I. seinen Bruder Bruno zum Erzbischof, der auch bald der weltliche Herrscher über die Stadt Köln wurde. Da die Kölner durch ihren wirtschaftlichen Erfolg mit der Zeit immer selbstbewusster wurden, gab es bis Ende des 13. Jh. ständige Auseinandersetzung zwischen dem Erzbischof als Stadtherrn und den Kölner Bürgern, die erst in der Schlacht zu Worringen 1288 geendet wurden.

Nach der Eroberung der abtrünnigen Stadt Mailand überließ Kaiser Friedrich Barbarossa seinem Reichskanzler, dem Kölner Erzbischof die Reliquien der so genannten Hl. Drei Könige. Diese waren Ende des 4. Jh. nach Mailand gebracht worden, nachdem die Mutter des Kaisers Konstantin d. Gr. sie Anfang des 4. Jh. bei Bethlehem entdeckte. Für diese wichtigsten Reliquien der Christenheit wurde der Goldschmied Nikolaus von Verdun beauftragt einen Schrein zu schaffen. Nachdem dieser nach etwa 50 Jahren fertig gestellt war, wurde im Jahr 1248 der Grundstein für eine angemessene Grabstätte gelegt: der heutige gotische Dom St. Peter und Maria. Durch diese Reliquien entwickelte sich Köln zu einer der bedeutendsten Pilgerstätten im christlichen Europa neben Rom und Santiago de Compostela in Spanien. Immer mehr Menschen, Geistliche, Kaufleute und Handwerker suchten ihre Existenz im „hellige Kölle“. Ende des 12. Jh. erweiterten die Kölner das Stadtgebiet und errichteten mit acht Kilometern die längste Stadtbefestigung nördlich der Alpen an. Diese Stadtmauer gab den Kölner für die nächsten 700 Jahre Schutz.

Kurz nach der Grundsteinlegung zum neuen Dom erteilte Erzbischof Konrad von Hochstaden den Kölner das Stapelrecht (1259). Durch dieses wirtschaftliche Privileg, alle Waren, die nach Köln kamen für drei Tage zu „stapeln“ (lagern) und dafür eine Abgabe zu verlangen, wurde Köln eine der reichsten Städte in Deutschland. Außerdem hatten die Kölner Kaufleute durch das Stapelrecht das Vorkaufsrecht und verfügten daher immer über hervorragende Qualitätswaren.



Die Reichstadt Köln (1288 – 1794)
Als die Kölner 1288 nach der Schlacht zu Worringen auf der Siegerseite standen und der Kölner Erzbischof auf der Verliererseite, konnten die Kölner den Erzbischof schließlich zwingen, auf seine Macht als Stadtherr zu verzichten. Fortan war der Sitz des Kölner Erzbischofs – bis zu Beginn des 19. Jh. – in Bonn. Köln war seit 1288 de facto freie Reichsstadt, de jure wurde dies erst 1475 besiegelt.

Im Sommer 1349 brach in Köln die Pest der, der viele Kölner zum Opfer fielen. In der Nacht vom 23. auf den 24. August 1349 ermordeten die Kölner in einer Pogromnacht alle Juden und zerstörten ihr Viertel. Die Juden kamen aber einige Jahre später wieder in die Handelsstadt, die ihnen eine wirtschaftliche Existenz bot, zurück. Allerdings mussten sie Köln endgültig 1424 verlassen. 1367 tagten die Hansestädte im Kölner Rathaus und bildeten eine Konföderation gegen den dänischen König Valdemar IV.

1388 gründeten die selbstbewussten Kölner die erste deutsche bürgerliche Universität. Die bisherigen Universitäten, die auf damaligen deutschem Territorium existierten (Prag, Wien, Heidelberg, Erfurt), waren durch die Kirche oder einen weltlichen Fürsten gegründet worden. 1798 schlossen die Franzosen die Kölner Universität.

1396 konnten die Kölner eine städtische Verfassung durchsetzen, den Verbundbrief. In Gaffeln (politischen Vertretungen) waren Kaufleute und Handwerker (aber keine Geistliche) organisiert und 49 Ratsherren regierten mit zwei Bürgermeistern die Stadt. Der Verbundbrief blieb bis zur Franzosenzeit 1797 in Kraft.

1397 bestätigte der Kölner Rat vier Frauenzünfte: Garnmacherinnen, Seidspinnerinnen, Seidmacherinnen und Goldspinnerinnen. Die Frauen in diesen Zünften konnten einen Meisterbreif erwerben und selbstständig einen Betreib führen. Außer in Köln gab es in Paris und Zürich Frauenzünfte .Auch wenn die Frauen wirtschaftlich selbstständig handeln konnten, mussten sie sich politisch durch einen Ratsherrn im Rat vertreten lassen.

Ab dem 13./14. Jh. lebten etwa 40.000 Menschen in Köln. Damit war Köln mit Abstand die größte Stadt in Deutschland. Durch die vielen Kirchen – etwa 200 - war Köln auch eine Kunstmetropole von europäischem Rang. Viele Werke können heute im Wallraf-Richartz-Museum und im Schnütgen-Museum bewundert werden. Einer der bedeutendsten Maler im 15. Jh. war Stefan Lochner (gest. 1451).

Mit der Entdeckung Amerikas verlagerte sich der Handel in die Städte mit Seehafen (Brügge, Antwerpen, Amsterdam, Hamburg) und Köln verlor seine wirtschaftliche Vormachtstellung.

Zu Beginn des 18. Jh. kam der Italiener Johann Maria Farina nach Köln und entwickelte ein neuartiges Parfüm: Eau de Cologne nannte er es. Weil das sündhaft teure Parfüm vielfach kopiert wurde, entwickelte sich Köln zu einer Parfüm-Stadt.

Das französische Köln (1794 – 1814)
1794 besetzten die französischen Revolutionstruppen unter Napoleon Köln. Der Rat wurde aufgelöst, der Code Civil wurde eingeführt und Köln nach dem Vorbild der französischen Munizipalverwaltung regiert. Juden und Protestanten konnten nun das Bürgerrecht erwerben und durften in der Stadt Köln leben und arbeiten. Die Franzosen führten die Gewerbefreiheit ein. Durch die Säkularisation verlor die Kirche ihre Macht und ihren Besitz. In Köln wurden etwa 150 Kirchen und Kapellen abgerissen. Sammler wie Ferdinand Franz Wallraf und Alexander Schütgen sammelten viele kirchliche Werke und schenkten ihre Sammlungen später der Stadt Köln (Link auf WRM und Schnütgen Museum). Die Bestattungen erfolgten ab 1810 nicht mehr auf den Kirchhöfen in der Stadt Köln, sondern weit vor den Toren der Stadt auf dem Zentralfriedhof Melaten.

Im Januar 1814 verließen die französischen Soldaten wegen der herannahenden preußischen Truppen die Stadt Köln.



Das preußische Köln (1814 – 1918)
1815 teilte der Wiener Kongress das Rheinland den Preußen zu.
1816 ereichte das erste Dampfschiff die Stadt Köln.
1823 organisierte das „Festordnende Komitee“ den ersten Karnevalsumzug auf dem Neumarkt.
1831 wurde das Stapelrecht von 1259 aufgehoben.
1842 wurden die Arbeiten am Dom wieder aufgenommen, nachdem die Brüder Boisserée die mittelalterlichen Fassendenpläne in Darmstadt und in Paris wieder gefunden hatten. Außerdem hatet der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Anfangsfinanzierung zugesagt. 1880 wurde der Kölner Dom – nach einer Baudauer von 632 Jahren – geweiht.
1859 wurde der Hauptbahnhof eingeweiht.

Aufgrund der Säkularisierung gab es auf dem Kölner Stadtgebiet viele brachliegende Flächen und Ländereien. Mit der Industrialisierung fanden viele Unternehmer hier genügend Platz für ihre Betriebe. Die Arbeiter zogen bei einer Arbeitszeit von 84 Wochenstunden und keinem existierenden öffentlichen Nahverkehr in die Nähe der Industriebetriebe. Ende des 19. Jahrhunderts lebten auf der Fläche der einst mittelalterlichen Stadt fast viermal so viele Menschen( etwa 150.000). Der Rat beschloss die mittelalterliche Stadtmauer abzureißen und die Stadt durch die Neustadt systematisch zu erweitern. Die Anlage der Neustadt erfolgte unter dem Stadtplaner und Städtebauarchitekt Josef Stübben, der auch die Ringstraße als Prachtboulevard anlegen ließ.
1917 wurde Konrad Adenauer zum Oberbürgermeister der Stadt Köln gewählt.

Köln von 1918 bis heute
Mit dem Ende des 2. Weltkriegs versuchte Oberbürgermeister Konrad Adenauer durch die Neuansiedlung von Unternehmen die Wirtschaftskraft der Stadt zu stärken. Auf ihn geht die Gründung der Kölner Messe zurück, er holte die Ford-Werke nach Köln, er ließ den Inneren und den Äußeren Grüngürtel anlegen, er setzte sich für die Wiedereröffnung der Universität ein und er ließ das Fußballstation erreichten.

Nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler 1933 wurde Konrad Adenauer bald als Oberbürgermeister abgesetzt. In der Reichsprogrammnacht 1938 wurden die jüdischen Synagogen weitest gehend zerstört. Im Kölner Messegelände errichteten die Nationalsozialisten ein Konzentrationslager, das zu Buchenwald gehörte. Ab 1940/41 wurden hier Sinti, Roma, Juden und politische Gegner inhaftiert und in andere Konzentrationslager deportiert. Konrad Adenauer, der hier ebenfalls inhaftiert war, konnte fliehen und untertauchen. Nach dem Krieg gegen Polen wurden fehlende Arbeiter durch polnische Zwangsarbeiter ersetzt.

Ab Mai 1940 erlebte Köln Luftangriffe, im Mai 1942 wurde die Stadt – nach der Zerstörung von Canterbury durch die deutsche Luftwaffe - durch den „1000-Bomen-Angriff“ im Zentrum bereits erheblich durch die englische Luftwaffe zerstört. Im März 1945 wurde die Kölner Innenstadt durch Flächenbombardement bis zu 95 Prozent zerstört. Der Kölner Dom erlitt 14 schwere Bombentreffer, überstand die Bombardierung der Innenstadt aber verhältnismäßig gut.

Nach Ende des 2. Weltkriegs kehrte das Alltagsleben bald in die zerstörte Stadt zurück: Im Oktober 1945 spielte das Millowitsch-Theater wieder, im Dezember 1945 wurde die Kölner Universität wiedereröffnet. Die Stadt wurde sehr schnell wieder aufgebaut, allerdings wurden nur einige der wichtigsten historischen Gebäude wieder aufgebaut, so die zwölf romanische Kirchen, das Historische Rathaus und der Gürzenich.

Heute ist Köln eine Wirtschaftsmetropole im Westen des Landes. Ein wichtiger Arbeitgeber sind immer noch die Ford-Werke und die Messe. Köln hat sich aber auch auf dem Mediensektor mit dem größten europäischen Rundfunk WDR und dem größten deutschen Privatfernsehn RTL etabliert. Die Kölner Universität ist mit der Deutschen Sporthochschule und den Fachhochschulen eine der größten deutschen Universitätsstädte (etwa 90.000 Studierende). Auf der Fläche von etwa 400 km2 leben ca. eine Million Einwohner. Köln damit ist die viertgrößte Stadt in Deutschland.


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Um die umfangreiche Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Stadt Köln in der gesamten Bedeutung zu erfassen und die übergreifenden Zusammenhänge zu verstehen, empfiehlt sich eine Stadterkundung (Link auf Stadtführungen >>>) mit einem ausgebildeten Stadtführer.


 
     
 
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